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Friday, October 16, 2009

Entschädigung oder Entschuldigung, das eine oder das andere, oder beides – was ist wichtig für die Betroffenen ?

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Entschädigung oder Entschuldigung, das eine oder das andere – oder beides, oder einfach nur die „Misshandler“, „Missbraucher“ und „Ausbeuterverstehen lernen, was ist wichtig für die Betroffenen ?

Heidi Dettinger [ am 30. Mai 2009 von der Mitgliederversammlung des „Vereins“ einstimmig zur Schriftführerin des „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ gewählt, und als solche eine der mehreren Vorstandsmitglieder des „Vereins! ] schrieb am 19.02.2009, um 16:18 Uhr MEZ, folgenden Leserbrief auf der Webseite von KOBINET NACHRICHTEN @ http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,20215/ticket,g_a_s_t/print,1

»»» Entschädigung oder Entschuldigung ?

"Mein Ziel ist ehrgeiziger. Es sollte am Ende auch die Zeit und das Handeln der Beteiligten in dieser Zeit verstanden werden", so Antje Vollmer... [ Berliner Zeitung ( 14.02.2009 ) @ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0214/politik/0024/index.html ]

Das Verstehen der Zeit und das Verstehen der Misshandler, Missbraucher, der ewig höhnischen ErzieherInnen, derjenigen, die uns in den Heimen gedemütigt und geschädigt haben mag für Frau Vollmer ein ehrgeiziges Ziel sein.

Mein – höchst ehrgeiziges Ziel – ist es, wieder leben zu können, wieder "gut" zu sein, die Scham loszuwerden, eine "schwer Erziehbare" zu sein ( von gewesen sein kann leider keine Rede sein – das Gefühl bleibt nämlich ! ). Mein Ziel ist es auch, meine mickrige Rente vielleicht ein wenig aufzubessern ( zum leben wird sie auch dann noch nicht reichen ! ), meinen mir illegaler Weise nicht ausgezahlten Lohn nachgezahlt zu bekommen...

Ich verstehe, dass Frau Vollmer ihre eigenen Ziele als "ehrgeiziger" empfindet – sie wird sich nie mit meinen/unseren Problemen herumgeplagt haben müssen: Ich wette, sie hatte weder jemals Albträume, durch die sich der Stacheldraht zieht; noch wurde sie gedemütigt, verhöhnt, geschlagen, vergewaltigt; ihre Arbeit wurde sicher immer mehr oder weniger gut bezahlt, sie hat ihr Studium frei wählen können, keiner wird ihr eingebläut haben, dass sie eh auf dem Strich oder im Knast enden wird. Sicher bin ich auch, dass sie nicht an oder unter der Armutsgrenze leben muss, noch wird sie sich um die Höhe ihrer Rente Sorgen machen müssen !

Aber vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn sie sich mal überlegt, dass es für uns kaum ein sinnvolleres und ehrgeizigeres Ziel geben kann, als in Würde die letzten Jahre leben zu können – auch in finanzieller Hinsicht. Und dass es uns ( oder wenigstens mich ! ) wirklich nicht sonderlich interessiert, unsere ( meine ) Misshandler auch noch verstehen zu lernen ! Ich habe sie nämlich hautnah erlebt und verstanden. Jedes schreckliche Wort habe ich verstanden ! Jeden höhnischen Blick habe ich verstanden ! Jede Ohrfeige habe ich verstanden ! Jede Medikamentengabe habe ich verstanden ! Jeden Tag in Einzelhaft habe ich verstanden !

Jetzt brauch ich kein weiteres Verständnis für "die" – ich brauche Geld ! Ich brauche meine Würde ! Ich brauche mein eigenes Leben !

Mit freundlichem Gruß

H. Dettinger «««

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