„FÜRSORGE“-NOTIZEN betreffend Deutschland, zusammengetragen aus verschiedenen Internet-Quellen.
Der „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ vertritt den Standpunkt, daß alles was damals geschah „systembedingt“ war und vom „System“ „gewollt war“ und „unterstützt wurde“ oder zumindest „geduldet wurde“.
„FÜRSORGE“-NOTIZEN betreffend Deutschland aus verschiedenen Internet-Quellen ( recherchiert, arrangiert, formuliert und formartiert von Martin Mitchell in Australien )
„Kinderfürsorge“, „Jugendfürsorge“ und „Fürsorgeerziehung“ in Deutschland – German government policy.
m.E., höchst relevant zum »Runder Tisch Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren« / »kleine Wahrheitskommission« unter Schirmherrschaft von Antje Vollmer.
Einleitend muß erst einmal betont werden, daß dies nicht meine „Idee“ oder eine „Erfindung“ ist, sondern auf TATSACHEN beruht... also nicht aus der Luft gegriffen ist !!! Die Bundesregierung weiß sehr wohl und ganz genau warum sich ihre »kleine Wahrheitskommission« auf den Zeitraum von »1950 bis 1969« beschränkt, und „behinderte“ „Heimbewohner“ ausschließt ( wobei diesbetreffend „behindert“ noch nicht einmal von der Bundesregierung definiert wird ! )
Siehe, zum Beispiel, unter anderem, auch...
Deutschlandfunk - dradio.de im Interview mit PETER WENSIERSKI, 27.03.2006: »Die Jugendlichen sollten den Normen von Zucht und Ordnung angepasst werden. Das waren die vorherrschenden Erziehungsziele in den Heimen. Man hat nach dem Krieg in Deutschland in der öffentlichen Erziehung überhaupt nicht selbstkritisch reflektiert, was hat man in der Nazizeit gemacht, was hat man in den 30er Jahren gemacht, man hat einfach nahtlos da weiter gemacht.« ( @ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/481994/ )
Frankfurter Rundschau im Interview mit mit Psychotherapeut Kappeler: PROF. DR. MANFRED KAPPELER, 18.08.2009: »"Die Opfer hat man damals vergessen"
Der Psychotherapeut Manfred Kappeler über brutale Heimerziehung.«
»In wie weit wirkte die Nazi-Ideologie in der Quälerei der Heimkinder fort?
Die Anstaltserziehung war auch schon vor 1933 ein autoritäres System. Die Nazis haben die Demütigungen und Misshandlungen dann noch verschärft. Nach dem Krieg ist das nahtlos fortgesetzt worden. Zum Teil wurden KZ und Zwangsarbeiterlager zu Erziehungsanstalten umfunktioniert. Die ehemalige Anstalt in Guxhagen in Nordhessen ist ein Paradebeispiel dafür. In Glücksstadt ließ man die Heimkinder sogar die KZ-Kleidung auftragen, um Geld zu sparen.« ( @ http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/1887068_Interview-mit-Psychotherapeut-Kappeler-Die-Opfer-hat-man-damals-vergessen.html )
Diskussionsbeitrag von Wolfram Schäfer zu den Ausführungen von Prof. Dr. Christian Schrapper Professor für Pädagogik und Sozialpädagogik an der Universität Koblenz – an die Anwesenden der Veranstaltung am 9. Juni 2006 in Idstein im Taunus: »Aus der Geschichte lernen – die Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren, die Heimkampagne und die Heimreform« Veranstaltung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen mit der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IgfH) und dem SPIEGEL-Buchverlag bei DVA ( Ausschnitt aus der Tagungsdokumentation ( Kassel, Aug. 2006 ) ISBN 3-9251-65-2; ISBN 13:978-3925146-65-7 )
»»»[ Seite 64-65 ]
Wolfram Schäfer:
Herr Schrapper, Sie haben in Ihrem Beitrag ganz zum Schluss auch die Rolle der Wissenschaft angesprochen. Ich bin Wolfram Schäfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
Welche Rolle hatten denn Wissenschaftler nach 1945 im Bereich der Jugendhilfe? Welche Paradigmen, welche Theorien haben sie denn wieder vertreten?
[ apropo: Prof. Dr. Jürgen Blandow ] Wenn Professor Blandow aus Bremen Recht hat, dann war der meist zitierte Beitrag bis Anfang der 1960er Jahre der Aufsatz von Werner Villinger und Herrmann Stutte aus dem Jahr 1948 "Zeitgemäße Aufgaben und Probleme der Jugendfürsorge". Dieser Aufsatz beruhte auf den erbbiologischen Forschungen der beiden Kinder- und Jugendpsychiater in der NS-Zeit. Hermann Stutte hatte sich 1944 habilitiert mit „Erbiologischen Forschungen“ an Gießener Fürsorgezöglingen; Werner Villinger war sogar „Erbgesundheitsoberrichter und Euthanasiegutachter“ gewesen. 1961 wurde er „Gutachter im Wiedergutmachungsausschuss des Deutschen Bundestages“ und durfte erneut über seine früheren Opfer ‚gutachten’. Dort hat er „Entschädigungsneurose“ erfunden, was zur Folge hatte, dass die Zwangssterilisierten aus dem Bundesentschädigungsgesetz herausfielen.
[ ٪ ]
Was das Schlimme nun ist, ist die Tatsache, dass diese beiden einflussreichen Marburger Wissenschaftler ja ganze Generationen auch von Erziehern, von Psychologen, von Pädagogen und jungen Psychiatern ausgebildet haben. Wenn man sich ihren Text anschaut, nur ein Zitat daraus: „Fürsorgezöglinge sind sozialbiologisch unterwertiges Menschenmaterial“ und das in 1948. Gleichermaßen wurden die alten Forschungen des „Zigeunerforscher“ Robert Ritter wiederbelebt. Der Stutte wagte es, auch wieder 1948, mit Blick auf Fürsorgezöglinge, [ 65 ] die Diagnose des „getarnten Schwachsinns in der Maske der Schlauheit“ wieder aufleben zu lassen. Eine Diagnose, die 1936 im Rahmen der Forschungen über Sinti und Roma entwickelt worden war.
Das kam mir heute Morgen ein bisschen zu kurz, die Rolle der Wissenschaftler, unserer Vorgänger und unserer Lehrer zum Teil; ich habe bei Stutte selbst noch studiert. Die haben sozusagen ihre erbbiologischen Paradigmen nahtlos aus der NS-Zeit übertragen, und ich meine, sie trugen genauso wie die Erzieher vor Ort, meiner Ansicht nach sogar noch mehr, ganz erheblich dazu bei, dass wir diese menschenverachtende Situation hier in der Fürsorgeerziehung vorgefunden haben.« ( @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Lektuere_-_bzw._Tagungsbeitrag_von_Prof._Dr._Christain_Schrapper_-_Kalmenhof_in_Idstein_im_Taunus_-_09.06.2006.html )
DIE WELTWOCHE ( Schweiz ), Reinhard Mohr berichtet, 15.02.2006, Ausgabe 07/06,
Geschichte:
»Die meisten Heime stammten aus den zwanziger, dreissiger Jahren, und es gab nicht nur räumliche Kontinuitäten. Manche Methoden der meist pädagogisch überhaupt nicht qualifizierten Kampfschwestern knüpften fast nahtlos an die Nazizeit an. Mehr noch: Im «Kalmenhof» in Idstein etwa waren zwischen 1941 und 1945 mindestens tausend Kinder im Rahmen von Zwangssterilisierung und Euthanasie ermordet worden. Viele der «Erzieher» und Angestellten aus dieser Zeit blieben zum Teil bis in die sechziger Jahre dort beschäftigt, und erst in den achtziger Jahren wurde das Massengrab mit den Kinderskeletten freigelegt.«
»„Wegsperren. Exklusionsmechanismen als gesellschaftliche Konfliktlösung“. Historische, soziologische und psychiatrische Aspekte« 25.04.2008-26.04.2008, Moringen, in: H-Soz-u-Kult, 27.05.2008 @ http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2131&count=94&recno=20&sort=datum&order=down&geschichte=74
[ re: ca 1943-1945 ]
»»»Panorama vom 06. Mai 1999
( @ http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7242.html )
Todeslager für Babys – US-Anwälte beschuldigen VW des Völkermordes«««
»»»( USA Anwald VW-Opfer ) MICHAEL HAUSFELD ( Übersetzung ):
"In diesem einen VW-Kinderheim wurden schätzungsweise 300 bis 400 Kinder umgebracht. Insgesamt gab es über 300 solcher Kinderheime. Man kann davon ausgehen, daß in den letzten Kriegsjahren über 100000 Kinder, alle höchstens sechs Monate alt, auf diese Art liquidiert wurden."«««
»»»GERD HAIDA ( ehem. Redakteur "Haller Tagblatt" )
Beteiligt waren dann an der Ausführung dieser Unmenschlichkeit: Rotes Kreuz, die Kirchen, die Ämter, Jugendamt, Arbeitsamt, Gesundheitsamt, also alle Ämter, wie wir sie heute auch haben, [ ... ]«««
»»»Über 100000 tote Babys - verurteilt wurde fast niemand. Viele der Verantwortlichen machten statt dessen nach dem Krieg [ in der Bundesrepublik Deutschland ] Karriere.
Etwa Dr. Hans Muthesius aus dem Reichsinnenministerium. Auch nach seinen Entwürfen wurden die Todeslager für Kinder organisiert. Er wurde Beigeordneter des Deutschen Städtetages [ in der Bundesrepublik Deutschland ].
Oder sein direkter Mitarbeiter, Dr. Wilhelm Loschelder, aus dem gleichen Ministerium. Er wurde Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Innenministerium, ausgezeichnet mit dem großen Bundesverdienstkreuz.
Oder Dr. Karl Gossel. Er regelte die Finanzierung der Sterbelager. Nach dem Krieg wurde er erst Oberkreisdirektor und dann Bundestagsabgeordneter der CDU.«««
[ WIKIPEDIA: Gossel war von 1957 bis 1965 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Diepholz - Melle - Wittlage in den Bundestag eingezogen [ in dem Wahlkreis wo auch das massive BETHEL-EIGENE mit jugendlichen Zwangsarbeitern betriebene TORFGEWINNUNGSUNTERNEHMEN „Freistatt im Wietingsmoor“ gelegen ist ]. ]
»»»Abmoderation PATRICIA SCHLESINGER:
Nachkriegskarrieren ohne Brüche. Fast keiner dieser Täter wurde für diese Verbrechen bestraft. Und es gab viele in dieser Nachkriegsrepublik, die zuließen, daß keiner von ihnen bestraft wurde.
Autorin/Autor: Bericht: Andrea Röpke und Volker Steinhoff«««
Siehe auch @ http://stream.nadir.org/nadir/archiv/Antirassismus/grenzcamp01/t11.htm
[ re: ca 1945-1977 ]
»Die Fürsorge im Spannungsfeld der Generationen. Gesamtbericht über den 62. Deutschen Fürsorgetag 1961 in Mannheim« von Hans Muthesius, Carl Heymann Verlag ( Broschiert - 1962 ).
»Fürsorge und Sozialreform« [ herausgegeben von Hans Muthesius ], Köln & Berlin, Carl Heymann Verlag 1956. 564 Seiten. Orig.-Pappeinband.
»Neue Wege der Fürsorge« von Hans Muthesius, Hans Achinger, Otto Ohl. Broschiert. Carl Heymann Verlag. Erscheinungsdatum: 1960.
»Reichsrechtliche Grundlagen der öffentlichen Fürsorgepflicht 1947« [ Kongressdokument ] [ zusammengestellt und erläutert von Hans Muthesius ] Urban & Schwarzenberg. 166 Seiten. 2. Auflage 1947, 3. Auflage 1949, 4. neu bearbeitete Auflage 1951. German law book ( basics of the welfare-laws of the German Reich ); 5000 copies were printed with allowance of the Allied Occupation Forces over Germany.
Siehe auch die Bibliographie zu Hans Muthesius @ http://www3.ub.uni-freiburg.de/olix/wwwolix.cgi?db=ubfr&links=1&ai=267671&Band=Muthesius,%20Hans%20%AA%5BMitarb.%5D%AA
»Bundesrechtliche Grundlagen der öffentlichen Fürsorgepflicht« von Hans Muthesius. 1. Auflage 1955, 5. Auflage 1957. Broschiert. Carl Heymann Verlag.
»Hans Muthesius ( 1885-1977 ). Ein deutscher Fürsorgejurist und Sozialpolitiker zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik«
by Christian Schrapper
Published in 1993, Votum ( Münster ), ISBN 10: 3926549882.
Notes: Bibliography of H. Muthesius' works: pp. 287-307. Includes bibliographical references ( pp. 271-287 ). The author's Habilitationsschrift--Universität Münster, 1993.
»Fürsorge im Wirtschaftsboom: die Entstehung des Bundessozialhilfegesetzes von 1961« von Friederike Föcking
[ Seite 75 ]
„Die Sozialpolitiker der SPD erhielten seit 1951 von unerwarteter Seite Schützenhilfe: der neue [ Deutsche Verein ] DV-Vorsitzende Hans Muthesius auch ein bürgerlicher Fürsorgereformer aus Weimarer Tagen und einer der einflußreichsten Fürsorgeexperten [ in der Bundesrepublik Deutschland ] [ ... ]“
Auszug vom Begleitheft zur DVD "Lebensunwert"
»»»[ .......... ]
Die nächsten zehn Jahre verbringt er in der ‘Obhut’ der „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul“. Um ihn herum Hunger, Gewalt, Mißbrauch und Tod. Nichtigkeiten werden mit Prügel, Kaltwasserbädern, Essensentzug und Zwangsjacke bestraft. Daran ändert sich auch nach 1945 nichts. Paul Brune fragt sich bis heute, wie er diese Kinderhölle überlebt hat. Von 1943 bis Anfang der 50er Jahre sind rund 400 Kinder in der Anstalt St. Johannes-Stift gestorben. Paul Brune hat selbst mitangesehen, wie auch nach 1945 Kinder an den von Pflegern und Aufseherinnen zugefügten Verletzungen sterben.
Als 15jährigen gibt ihn die Anstalt zu einem Bauern im Sauerland in „Familienpflege“. Der ist hocherfreut über die billige Arbeitskraft und beutet ihn nach Strich und Faden aus. Bis zu 15 Stunden täglich muß Paul Brune arbeiten, für ein winziges Taschengeld.
[ .......... ]«««
( References: http://www.heimkinder-ueberlebende.org/DVD_-_Lebensunwert_-_Paul_Brune_-_NS-Psychiatrie_und_ihre_Folgen.html und http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Wissen_im_WDR_-_Lebensunwert_-_Der_Weg_des_Paul_Brune.html sowohl wie http://heimkinder-forum.de/v2/heimliste-nach-orten/heime-m/p126168-marsberg-st-johannisstift/#post126168 und http://heimkinder-forum.de/v2/heimliste-nach-orten/heime-m/p126169-marsberg-st-johannisstift/#post126169
»»»Doch nun zu den „Ergebnissen“ des an die Universität Münster vergebenen Forschungsauftrags.
Ein erster ( unveröffentlichter ! ) Zwischenbericht des Forschers [ Christian Schrapper ] veranlaßte 1990 den Vorstand des Deutschen Vereins das Haus des Verbandes und die Ehrenplakette nicht mehr nach Hans Muthesius zu benennen.12 Im Aprilheft 1992 des Nachrichtendienstes berichtete der Geschäftsführer des Deutschen Vereins „in eigener Sache“ schließlich mit halbjähriger Verspätung über den bereits im Oktober 1991 angenommenen „Schlußbericht des Forschungsprojektes Hans Muthesius“.13 Der Artikel der Geschäftsführung ist etwa eine Seite lang, während 1985 die im Nachrichtendienst veröffentlichten Lobreden und Gedenkartikel zum 100. Geburtstag von Muthesius noch 20 Druckseiten füllten.
[ re: ca 1939-1945 ]
„Schwerpunkt des Forschungsberichts [ von Christian Schrapper ] ist die Tätigkeit von Hans Muthesius als Referent im Reichsministerium des Innern, und zwar dort zu den Komplexen 'Jugendschutzlager' und 'Gemeinschaftsfremdengesetz' sowie Fürsorge und Jugendwohlfahrt in den 'eingegliederten Ostgebieten' im besetzten Polen“.14 Aus dem Forschungsbericht [ von Christian Schrapper ] wird im Nachrichtendienst nur folgende Passage wörtlich wiedergegeben: „Personell war Hans Muthesius der Vertreter der Jugendfürsorge bei der Einrichtung und Administrierung der 'Jugendschutzlager', er verfaßte die Entwürfe für die Einweisungserlasse seines Ministeriums. Weiterhin war Hans Muthesius der Moderator und Vermittler für die Wünsche der deutschen Jugendbehörden, in den besetzten polnischen Westgebieten für die jugendlichen Opfer deutscher Besatzung und 'Volkstums-Politik' eigene Lager zu errichten, die aber nicht 'Schutz'-, sondern nur 'Verwahrlager' heißen durften.“15 Den von Christian Schrapper vorgelegten Forschungsbericht hat der Deutsche Verein bisher nicht veröffentlicht. Das Papier wird offensichtlich als Verschlußsache behandelt. Im Nachrichtendienst war zu lesen, der Wissenschaftler [ Christian Schrapper ] habe vor, die gewonnenen Ergebnisse „im Rahmen eines umfassenden Habilitationsvorhabens zur Zeit des Nationalsozialismus (sic!) der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“.16 Angesichts der Tatsache, daß der Bearbeiter [ Christian Schrapper ] des Forschungsauftrags bisher zur Fürsorgepolitik im Nationalsozialismus wissenschaftlich nicht ausgewiesen ist, werden wir wohl noch einige Jahre warten müssen.17
12 Nachrichtendienst des Deutschen Vereins, 1991, S. 275.
13 Manfred Wienand, 1992, S. 101 f.
14 Manfred Wienand, 1992, S. 101.
15 Manfred Wienand, 1992, S. 101.
16 Manfred Wienand, 1992, S. 102.
17 Anmerkung 2007: Das Buch erschien jedoch schon im nächsten Jahr; vgl. Christian Schrapper, »Hans Muthesius ( 1885-1977 ). Ein deutscher Fürsorgejurist und Sozialpolitiker zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik«, Münster 1993; vgl. meine Rezension in: Sozialmagazin 19 ( 1994 ), Heft 3, S. 43 f.«««
Siehe auch @ http://soz-kult.fh-duesseldorf.de/personen/hauptamtlich/spatscheck/seminarmaterial_ws_06-07/werkstatt/Studierendenpraesentation_Hans_Muthesius
Das alles was geschah in der „Heimerziehung“ nach 1945 „System“ hatte und genau so gewollt war, ist, m.E., ebenso, und unzweifelhaft belegt, in dem Fachbuch, bzw. in der Studie von MATTHIAS WILLING: »Das Bewahrungsgesetz (1918-1967) – Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts« ( Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fürsorge ), erstmals erschienen im Mohr Siebeck Verlag, Tübingen, 2003; herausgegeben von Knut Wolfgang Nörr, Joachim Rückert, Bernd Rüthers und Michael Stolleis. ISBN 3-16-148204-2. Siehe dazu auch @ http://www.care-leavers-survivors.org/Was_weiterhin_wichtig_war_fuer_die_Maechtigen_in_Deutschland_nach_1945.html
Last but not least, siehe auch noch mal zwei längere Vorträge von PROF. DR. MANFRED KAPPELER selbst:
( a. ) »Überlegungen zum Umgang mit Vergangenheitsschuld in der Kinder- und Jugendhilfe« @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Zum-Thema-RECHT-UND-GERECHTIGKEIT-UND-RECHTSSTAATLICHKEIT_-_2008-Vortrag-von-Prof-Dr-Manfred-Kappeler-Erziehungswissenschaftler_-_betreffend-EHEMALIGE-HEIMKINDER.php ( in Koblenz vom 05.03.2008 )
( b. ) »Zur zeitgeschichtlichen Einordnung der Heimerziehung« @ VORTRAG-am-RUNDEN-TISCH-am-02-04-2009_-_Zur-zeitgechichtlichen-Einordnung-der-Heimerziehung.pdf ( in Berlin vom 02.04.2009 ).
I rest my case
"Abuse was not the failure of the system, abuse was the system." !
___________________________________________________________
Meine eigene momentane Unterschrift: Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus.
My own current signature: Negotiation with the perpetrators, your detractors and opponents without QUALIFIED legal counsel present and by your side throughout and at all times, and without reliance upon the law and jurisprudence, is like a building without a foundation – a house of cards.
„FÜRSORGE“-NOTIZEN betreffend Deutschland aus verschiedenen Internet-Quellen ( recherchiert, arrangiert, formuliert und formartiert von Martin Mitchell in Australien )
„Kinderfürsorge“, „Jugendfürsorge“ und „Fürsorgeerziehung“ in Deutschland – German government policy.
m.E., höchst relevant zum »Runder Tisch Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren« / »kleine Wahrheitskommission« unter Schirmherrschaft von Antje Vollmer.
Einleitend muß erst einmal betont werden, daß dies nicht meine „Idee“ oder eine „Erfindung“ ist, sondern auf TATSACHEN beruht... also nicht aus der Luft gegriffen ist !!! Die Bundesregierung weiß sehr wohl und ganz genau warum sich ihre »kleine Wahrheitskommission« auf den Zeitraum von »1950 bis 1969« beschränkt, und „behinderte“ „Heimbewohner“ ausschließt ( wobei diesbetreffend „behindert“ noch nicht einmal von der Bundesregierung definiert wird ! )
Siehe, zum Beispiel, unter anderem, auch...
Deutschlandfunk - dradio.de im Interview mit PETER WENSIERSKI, 27.03.2006: »Die Jugendlichen sollten den Normen von Zucht und Ordnung angepasst werden. Das waren die vorherrschenden Erziehungsziele in den Heimen. Man hat nach dem Krieg in Deutschland in der öffentlichen Erziehung überhaupt nicht selbstkritisch reflektiert, was hat man in der Nazizeit gemacht, was hat man in den 30er Jahren gemacht, man hat einfach nahtlos da weiter gemacht.« ( @ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/481994/ )
Frankfurter Rundschau im Interview mit mit Psychotherapeut Kappeler: PROF. DR. MANFRED KAPPELER, 18.08.2009: »"Die Opfer hat man damals vergessen"
Der Psychotherapeut Manfred Kappeler über brutale Heimerziehung.«
»In wie weit wirkte die Nazi-Ideologie in der Quälerei der Heimkinder fort?
Die Anstaltserziehung war auch schon vor 1933 ein autoritäres System. Die Nazis haben die Demütigungen und Misshandlungen dann noch verschärft. Nach dem Krieg ist das nahtlos fortgesetzt worden. Zum Teil wurden KZ und Zwangsarbeiterlager zu Erziehungsanstalten umfunktioniert. Die ehemalige Anstalt in Guxhagen in Nordhessen ist ein Paradebeispiel dafür. In Glücksstadt ließ man die Heimkinder sogar die KZ-Kleidung auftragen, um Geld zu sparen.« ( @ http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/1887068_Interview-mit-Psychotherapeut-Kappeler-Die-Opfer-hat-man-damals-vergessen.html )
Diskussionsbeitrag von Wolfram Schäfer zu den Ausführungen von Prof. Dr. Christian Schrapper Professor für Pädagogik und Sozialpädagogik an der Universität Koblenz – an die Anwesenden der Veranstaltung am 9. Juni 2006 in Idstein im Taunus: »Aus der Geschichte lernen – die Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren, die Heimkampagne und die Heimreform« Veranstaltung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen mit der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IgfH) und dem SPIEGEL-Buchverlag bei DVA ( Ausschnitt aus der Tagungsdokumentation ( Kassel, Aug. 2006 ) ISBN 3-9251-65-2; ISBN 13:978-3925146-65-7 )
»»»[ Seite 64-65 ]
Wolfram Schäfer:
Herr Schrapper, Sie haben in Ihrem Beitrag ganz zum Schluss auch die Rolle der Wissenschaft angesprochen. Ich bin Wolfram Schäfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
Welche Rolle hatten denn Wissenschaftler nach 1945 im Bereich der Jugendhilfe? Welche Paradigmen, welche Theorien haben sie denn wieder vertreten?
[ apropo: Prof. Dr. Jürgen Blandow ] Wenn Professor Blandow aus Bremen Recht hat, dann war der meist zitierte Beitrag bis Anfang der 1960er Jahre der Aufsatz von Werner Villinger und Herrmann Stutte aus dem Jahr 1948 "Zeitgemäße Aufgaben und Probleme der Jugendfürsorge". Dieser Aufsatz beruhte auf den erbbiologischen Forschungen der beiden Kinder- und Jugendpsychiater in der NS-Zeit. Hermann Stutte hatte sich 1944 habilitiert mit „Erbiologischen Forschungen“ an Gießener Fürsorgezöglingen; Werner Villinger war sogar „Erbgesundheitsoberrichter und Euthanasiegutachter“ gewesen. 1961 wurde er „Gutachter im Wiedergutmachungsausschuss des Deutschen Bundestages“ und durfte erneut über seine früheren Opfer ‚gutachten’. Dort hat er „Entschädigungsneurose“ erfunden, was zur Folge hatte, dass die Zwangssterilisierten aus dem Bundesentschädigungsgesetz herausfielen.
[ ٪ ]
Was das Schlimme nun ist, ist die Tatsache, dass diese beiden einflussreichen Marburger Wissenschaftler ja ganze Generationen auch von Erziehern, von Psychologen, von Pädagogen und jungen Psychiatern ausgebildet haben. Wenn man sich ihren Text anschaut, nur ein Zitat daraus: „Fürsorgezöglinge sind sozialbiologisch unterwertiges Menschenmaterial“ und das in 1948. Gleichermaßen wurden die alten Forschungen des „Zigeunerforscher“ Robert Ritter wiederbelebt. Der Stutte wagte es, auch wieder 1948, mit Blick auf Fürsorgezöglinge, [ 65 ] die Diagnose des „getarnten Schwachsinns in der Maske der Schlauheit“ wieder aufleben zu lassen. Eine Diagnose, die 1936 im Rahmen der Forschungen über Sinti und Roma entwickelt worden war.
Das kam mir heute Morgen ein bisschen zu kurz, die Rolle der Wissenschaftler, unserer Vorgänger und unserer Lehrer zum Teil; ich habe bei Stutte selbst noch studiert. Die haben sozusagen ihre erbbiologischen Paradigmen nahtlos aus der NS-Zeit übertragen, und ich meine, sie trugen genauso wie die Erzieher vor Ort, meiner Ansicht nach sogar noch mehr, ganz erheblich dazu bei, dass wir diese menschenverachtende Situation hier in der Fürsorgeerziehung vorgefunden haben.« ( @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Lektuere_-_bzw._Tagungsbeitrag_von_Prof._Dr._Christain_Schrapper_-_Kalmenhof_in_Idstein_im_Taunus_-_09.06.2006.html )
DIE WELTWOCHE ( Schweiz ), Reinhard Mohr berichtet, 15.02.2006, Ausgabe 07/06,
Geschichte:
»Die meisten Heime stammten aus den zwanziger, dreissiger Jahren, und es gab nicht nur räumliche Kontinuitäten. Manche Methoden der meist pädagogisch überhaupt nicht qualifizierten Kampfschwestern knüpften fast nahtlos an die Nazizeit an. Mehr noch: Im «Kalmenhof» in Idstein etwa waren zwischen 1941 und 1945 mindestens tausend Kinder im Rahmen von Zwangssterilisierung und Euthanasie ermordet worden. Viele der «Erzieher» und Angestellten aus dieser Zeit blieben zum Teil bis in die sechziger Jahre dort beschäftigt, und erst in den achtziger Jahren wurde das Massengrab mit den Kinderskeletten freigelegt.«
»„Wegsperren. Exklusionsmechanismen als gesellschaftliche Konfliktlösung“. Historische, soziologische und psychiatrische Aspekte« 25.04.2008-26.04.2008, Moringen, in: H-Soz-u-Kult, 27.05.2008 @ http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2131&count=94&recno=20&sort=datum&order=down&geschichte=74
[ re: ca 1943-1945 ]
»»»Panorama vom 06. Mai 1999
( @ http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1999/erste7242.html )
Todeslager für Babys – US-Anwälte beschuldigen VW des Völkermordes«««
»»»( USA Anwald VW-Opfer ) MICHAEL HAUSFELD ( Übersetzung ):
"In diesem einen VW-Kinderheim wurden schätzungsweise 300 bis 400 Kinder umgebracht. Insgesamt gab es über 300 solcher Kinderheime. Man kann davon ausgehen, daß in den letzten Kriegsjahren über 100000 Kinder, alle höchstens sechs Monate alt, auf diese Art liquidiert wurden."«««
»»»GERD HAIDA ( ehem. Redakteur "Haller Tagblatt" )
Beteiligt waren dann an der Ausführung dieser Unmenschlichkeit: Rotes Kreuz, die Kirchen, die Ämter, Jugendamt, Arbeitsamt, Gesundheitsamt, also alle Ämter, wie wir sie heute auch haben, [ ... ]«««
»»»Über 100000 tote Babys - verurteilt wurde fast niemand. Viele der Verantwortlichen machten statt dessen nach dem Krieg [ in der Bundesrepublik Deutschland ] Karriere.
Etwa Dr. Hans Muthesius aus dem Reichsinnenministerium. Auch nach seinen Entwürfen wurden die Todeslager für Kinder organisiert. Er wurde Beigeordneter des Deutschen Städtetages [ in der Bundesrepublik Deutschland ].
Oder sein direkter Mitarbeiter, Dr. Wilhelm Loschelder, aus dem gleichen Ministerium. Er wurde Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Innenministerium, ausgezeichnet mit dem großen Bundesverdienstkreuz.
Oder Dr. Karl Gossel. Er regelte die Finanzierung der Sterbelager. Nach dem Krieg wurde er erst Oberkreisdirektor und dann Bundestagsabgeordneter der CDU.«««
[ WIKIPEDIA: Gossel war von 1957 bis 1965 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Diepholz - Melle - Wittlage in den Bundestag eingezogen [ in dem Wahlkreis wo auch das massive BETHEL-EIGENE mit jugendlichen Zwangsarbeitern betriebene TORFGEWINNUNGSUNTERNEHMEN „Freistatt im Wietingsmoor“ gelegen ist ]. ]
»»»Abmoderation PATRICIA SCHLESINGER:
Nachkriegskarrieren ohne Brüche. Fast keiner dieser Täter wurde für diese Verbrechen bestraft. Und es gab viele in dieser Nachkriegsrepublik, die zuließen, daß keiner von ihnen bestraft wurde.
Autorin/Autor: Bericht: Andrea Röpke und Volker Steinhoff«««
Siehe auch @ http://stream.nadir.org/nadir/archiv/Antirassismus/grenzcamp01/t11.htm
[ re: ca 1945-1977 ]
»Die Fürsorge im Spannungsfeld der Generationen. Gesamtbericht über den 62. Deutschen Fürsorgetag 1961 in Mannheim« von Hans Muthesius, Carl Heymann Verlag ( Broschiert - 1962 ).
»Fürsorge und Sozialreform« [ herausgegeben von Hans Muthesius ], Köln & Berlin, Carl Heymann Verlag 1956. 564 Seiten. Orig.-Pappeinband.
»Neue Wege der Fürsorge« von Hans Muthesius, Hans Achinger, Otto Ohl. Broschiert. Carl Heymann Verlag. Erscheinungsdatum: 1960.
»Reichsrechtliche Grundlagen der öffentlichen Fürsorgepflicht 1947« [ Kongressdokument ] [ zusammengestellt und erläutert von Hans Muthesius ] Urban & Schwarzenberg. 166 Seiten. 2. Auflage 1947, 3. Auflage 1949, 4. neu bearbeitete Auflage 1951. German law book ( basics of the welfare-laws of the German Reich ); 5000 copies were printed with allowance of the Allied Occupation Forces over Germany.
Siehe auch die Bibliographie zu Hans Muthesius @ http://www3.ub.uni-freiburg.de/olix/wwwolix.cgi?db=ubfr&links=1&ai=267671&Band=Muthesius,%20Hans%20%AA%5BMitarb.%5D%AA
»Bundesrechtliche Grundlagen der öffentlichen Fürsorgepflicht« von Hans Muthesius. 1. Auflage 1955, 5. Auflage 1957. Broschiert. Carl Heymann Verlag.
»Hans Muthesius ( 1885-1977 ). Ein deutscher Fürsorgejurist und Sozialpolitiker zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik«
by Christian Schrapper
Published in 1993, Votum ( Münster ), ISBN 10: 3926549882.
Notes: Bibliography of H. Muthesius' works: pp. 287-307. Includes bibliographical references ( pp. 271-287 ). The author's Habilitationsschrift--Universität Münster, 1993.
»Fürsorge im Wirtschaftsboom: die Entstehung des Bundessozialhilfegesetzes von 1961« von Friederike Föcking
[ Seite 75 ]
„Die Sozialpolitiker der SPD erhielten seit 1951 von unerwarteter Seite Schützenhilfe: der neue [ Deutsche Verein ] DV-Vorsitzende Hans Muthesius auch ein bürgerlicher Fürsorgereformer aus Weimarer Tagen und einer der einflußreichsten Fürsorgeexperten [ in der Bundesrepublik Deutschland ] [ ... ]“
Auszug vom Begleitheft zur DVD "Lebensunwert"
»»»[ .......... ]
Die nächsten zehn Jahre verbringt er in der ‘Obhut’ der „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul“. Um ihn herum Hunger, Gewalt, Mißbrauch und Tod. Nichtigkeiten werden mit Prügel, Kaltwasserbädern, Essensentzug und Zwangsjacke bestraft. Daran ändert sich auch nach 1945 nichts. Paul Brune fragt sich bis heute, wie er diese Kinderhölle überlebt hat. Von 1943 bis Anfang der 50er Jahre sind rund 400 Kinder in der Anstalt St. Johannes-Stift gestorben. Paul Brune hat selbst mitangesehen, wie auch nach 1945 Kinder an den von Pflegern und Aufseherinnen zugefügten Verletzungen sterben.
Als 15jährigen gibt ihn die Anstalt zu einem Bauern im Sauerland in „Familienpflege“. Der ist hocherfreut über die billige Arbeitskraft und beutet ihn nach Strich und Faden aus. Bis zu 15 Stunden täglich muß Paul Brune arbeiten, für ein winziges Taschengeld.
[ .......... ]«««
( References: http://www.heimkinder-ueberlebende.org/DVD_-_Lebensunwert_-_Paul_Brune_-_NS-Psychiatrie_und_ihre_Folgen.html und http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Wissen_im_WDR_-_Lebensunwert_-_Der_Weg_des_Paul_Brune.html sowohl wie http://heimkinder-forum.de/v2/heimliste-nach-orten/heime-m/p126168-marsberg-st-johannisstift/#post126168 und http://heimkinder-forum.de/v2/heimliste-nach-orten/heime-m/p126169-marsberg-st-johannisstift/#post126169
»»»Doch nun zu den „Ergebnissen“ des an die Universität Münster vergebenen Forschungsauftrags.
Ein erster ( unveröffentlichter ! ) Zwischenbericht des Forschers [ Christian Schrapper ] veranlaßte 1990 den Vorstand des Deutschen Vereins das Haus des Verbandes und die Ehrenplakette nicht mehr nach Hans Muthesius zu benennen.12 Im Aprilheft 1992 des Nachrichtendienstes berichtete der Geschäftsführer des Deutschen Vereins „in eigener Sache“ schließlich mit halbjähriger Verspätung über den bereits im Oktober 1991 angenommenen „Schlußbericht des Forschungsprojektes Hans Muthesius“.13 Der Artikel der Geschäftsführung ist etwa eine Seite lang, während 1985 die im Nachrichtendienst veröffentlichten Lobreden und Gedenkartikel zum 100. Geburtstag von Muthesius noch 20 Druckseiten füllten.
[ re: ca 1939-1945 ]
„Schwerpunkt des Forschungsberichts [ von Christian Schrapper ] ist die Tätigkeit von Hans Muthesius als Referent im Reichsministerium des Innern, und zwar dort zu den Komplexen 'Jugendschutzlager' und 'Gemeinschaftsfremdengesetz' sowie Fürsorge und Jugendwohlfahrt in den 'eingegliederten Ostgebieten' im besetzten Polen“.14 Aus dem Forschungsbericht [ von Christian Schrapper ] wird im Nachrichtendienst nur folgende Passage wörtlich wiedergegeben: „Personell war Hans Muthesius der Vertreter der Jugendfürsorge bei der Einrichtung und Administrierung der 'Jugendschutzlager', er verfaßte die Entwürfe für die Einweisungserlasse seines Ministeriums. Weiterhin war Hans Muthesius der Moderator und Vermittler für die Wünsche der deutschen Jugendbehörden, in den besetzten polnischen Westgebieten für die jugendlichen Opfer deutscher Besatzung und 'Volkstums-Politik' eigene Lager zu errichten, die aber nicht 'Schutz'-, sondern nur 'Verwahrlager' heißen durften.“15 Den von Christian Schrapper vorgelegten Forschungsbericht hat der Deutsche Verein bisher nicht veröffentlicht. Das Papier wird offensichtlich als Verschlußsache behandelt. Im Nachrichtendienst war zu lesen, der Wissenschaftler [ Christian Schrapper ] habe vor, die gewonnenen Ergebnisse „im Rahmen eines umfassenden Habilitationsvorhabens zur Zeit des Nationalsozialismus (sic!) der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“.16 Angesichts der Tatsache, daß der Bearbeiter [ Christian Schrapper ] des Forschungsauftrags bisher zur Fürsorgepolitik im Nationalsozialismus wissenschaftlich nicht ausgewiesen ist, werden wir wohl noch einige Jahre warten müssen.17
12 Nachrichtendienst des Deutschen Vereins, 1991, S. 275.
13 Manfred Wienand, 1992, S. 101 f.
14 Manfred Wienand, 1992, S. 101.
15 Manfred Wienand, 1992, S. 101.
16 Manfred Wienand, 1992, S. 102.
17 Anmerkung 2007: Das Buch erschien jedoch schon im nächsten Jahr; vgl. Christian Schrapper, »Hans Muthesius ( 1885-1977 ). Ein deutscher Fürsorgejurist und Sozialpolitiker zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik«, Münster 1993; vgl. meine Rezension in: Sozialmagazin 19 ( 1994 ), Heft 3, S. 43 f.«««
Siehe auch @ http://soz-kult.fh-duesseldorf.de/personen/hauptamtlich/spatscheck/seminarmaterial_ws_06-07/werkstatt/Studierendenpraesentation_Hans_Muthesius
Das alles was geschah in der „Heimerziehung“ nach 1945 „System“ hatte und genau so gewollt war, ist, m.E., ebenso, und unzweifelhaft belegt, in dem Fachbuch, bzw. in der Studie von MATTHIAS WILLING: »Das Bewahrungsgesetz (1918-1967) – Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts« ( Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fürsorge ), erstmals erschienen im Mohr Siebeck Verlag, Tübingen, 2003; herausgegeben von Knut Wolfgang Nörr, Joachim Rückert, Bernd Rüthers und Michael Stolleis. ISBN 3-16-148204-2. Siehe dazu auch @ http://www.care-leavers-survivors.org/Was_weiterhin_wichtig_war_fuer_die_Maechtigen_in_Deutschland_nach_1945.html
Last but not least, siehe auch noch mal zwei längere Vorträge von PROF. DR. MANFRED KAPPELER selbst:
( a. ) »Überlegungen zum Umgang mit Vergangenheitsschuld in der Kinder- und Jugendhilfe« @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Zum-Thema-RECHT-UND-GERECHTIGKEIT-UND-RECHTSSTAATLICHKEIT_-_2008-Vortrag-von-Prof-Dr-Manfred-Kappeler-Erziehungswissenschaftler_-_betreffend-EHEMALIGE-HEIMKINDER.php ( in Koblenz vom 05.03.2008 )
( b. ) »Zur zeitgeschichtlichen Einordnung der Heimerziehung« @ VORTRAG-am-RUNDEN-TISCH-am-02-04-2009_-_Zur-zeitgechichtlichen-Einordnung-der-Heimerziehung.pdf ( in Berlin vom 02.04.2009 ).
I rest my case
"Abuse was not the failure of the system, abuse was the system." !
___________________________________________________________
Meine eigene momentane Unterschrift: Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus.
My own current signature: Negotiation with the perpetrators, your detractors and opponents without QUALIFIED legal counsel present and by your side throughout and at all times, and without reliance upon the law and jurisprudence, is like a building without a foundation – a house of cards.
Labels: Antje Vollmer, Christian Schrapper, Das Bewahrungsgesetz, Fürsorge, Fürsorgeerziehung, Hans Muthesius, Jugenwohlfahrt, Kinderfürsorge, Manfred Kappeler, Peter Wensierski, Runder Tisch Heimerziehung
0 Comments:
Post a Comment
<< Home